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Auftraktveranstaltung Schwammregionen in Bayern

Gemeinsam gegen Herausforderungen des Klimawandels: Landwirtschaftsministerium gibt Startschuss für Aktionsprogramm Schwammregionen

 

(17. März 2025) München – Ein Schwamm saugt Wasser auf und gibt es nur langsam wieder ab. Das ist auch das Prinzip, das hinter dem Aktionsprogramm "Schwammregionen" der Bayerischen Staatsregierung steht. Denn Klima-Resilienz und Wassersensibilität sind in Zeiten des klimatischen Wandels (über)lebenswichtig für die Bewohner von Stadt und Land. Ab sofort können zehn Regionen, verteilt über den ganzen Freistaat, dabei auf professionelle Unterstützung im Rahmen des Aktionsprogramms "Schwammregionen" setzen. Heute gab Ministerialdirigent Roland Spiller in Vertretung von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei einer Auftaktveranstaltung den Startschuss zum Aktionsprogramm. Vorab sagte die Ministerin zum Aktionsprogramm: "Der Klimawandel mit Starkregen, Überschwemmungen oder langanhaltende Trockenheit ist eine Herausforderung für alle. Niemand kann sie allein bewältigen. Insofern ist gemeinsames Handeln essenziell. Klimawandel betrifft alle - Gemeinden, Landwirte und Bürger. Insofern muss auch das Anpassen an die Herausforderungen gemeinsamen aufeinander abgestimmten erfolgen." Im vergangenen Mai hatte Landwirtschaftsministerin Kaniber deshalb das Aktionsprogramm "Schwammregionen in Bayern" gestartet. Im Rahmen eines Wettbewerbs waren zehn Regionen ausgewählt worden. Diese beginnen nun, ihre Dörfer und die umgebenden Landschaften an die klimatischen Herausforderungen anzupassen und zu gestalten. Begleitet werden sie dabei vom jeweils zuständigen Amt für Ländliche Entwicklung sowie der Landwirtschafts-, Forst- und Wasserwirtschaftsverwaltung. Jede Region erhält ein eigenen lokalen Umsetzungsbegleiter; dieser bündelt vorhandenen Kräfte und Ideen, unterstützt aber auch beim Umsetzen der Maßnahmen. Und zwar indem er das regionale Netzwerk pflegt und staatliche Förderprogramme zielgerichtet einsetzt. Diese reichen von Bodenspeichern für Wasser und anderen rückhaltenden Strukturen in der Flur (z. Bsp. Hecken oder Feldgehölze) über blau-grüner Infrastruktur in Siedlungen (bspw. begrünte Dächer und Grünflächen) bis hin zum Anlegen von Rückhalte- oder Versickerungsflächen. Oft entsteht dabei zeitgleich wünschenswerte Synergieeffekte für die Biodiversität, für den Strukturreichtum der Landschaft oder auch für den Erosionsschutz. Durch das Austauschen von Wissen und Erfahrungen unter den Kommunen, Verbänden und Fachleuten, die sich gegenseitig bei verschiedenen Herausforderungen unterstützen und gemeinsam regionale Lösungen finden, schafft das Aktionsprogramm eine starke Gemeinschaft – ganz nach dem Motto "nur gemeinsam sind wir stark". Als Schwammregion beworben hatten sich vergangenes Jahr insgesamt 27 Gemeindeverbünde, Regionen oder Arbeitsgemeinschaften mit 321 Kommunen aus allen Regierungsbezirken.

Pressemitteilung Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, 17.03.2025, Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus

 

Weitere Informationen:

Schwammregionen in Bayern

 

 

Auerbergland wird Schwammregion

Starkregen mit Überschwemmungen oder langanhaltende Trockenheit: Durch die Klimaveränderungen werden immer mehr Dörfer und Städte in Bayern damit zu kämpfen haben. Um diese Folgen abzumildern hat die für Ländliche Entwicklung zuständige Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber im Mai dieses Jahres das Aktionsprogramm "Schwammregionen in Bayern" gestartet.  Schwammregionen speichern Regenwasser in Siedlungsbereichen und der umgebenden Landschaft besser als bisher. Ziel ist es, Dörfer und Städte klimafest zu machen. Nun stehen die zehn Gewinnerregionen fest, die der Freistaat künftig fördert. Darunter ist der interkommunale Zusammenschluss ILE Auerbergland e.V..

 

Das bayerische Aktionsprogramm "Schwammregionen" zielt darauf ab, dass Kommunen zusammen mit anderen lokalen Akteuren wasserrückhaltende und wasserabflussbremsende Formen der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung entwickeln und Fluren dementsprechend gestalten. Auch Siedlungen gilt es wesentlich wassersensibler als bisher zu gestalten. Kaniber: "Wir müssen unsere Siedlungsräume widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel machen." Dafür investiert der Freistaat insgesamt fünf Millionen Euro für das Aktionsprogramm.

Das Prinzip "Schwammdörfer/Schwammregionen" bedeutet unter anderem, das Versickern von Wasser zu erleichtern. Hilfreich dabei sind beispielsweise begrünte Dächer, unversiegelte Flächen und das intelligente Speichern von Niederschlagswasser. In der Landschaft geht es um den regulierten Abfluss und Rückhalt von Wasser in der Fläche. Dabei sind unter anderem Rückhaltebereiche oder Landschaftselemente wie Feldgehölze, Hecken und Raine nützlich. "So tragen wir zur Grundwasserneubildung bei - und das ist enorm wichtig, denn Wasser ist unser Lebensmittel Nummer eins", betonte Staatsministerin Kaniber. "All das beherzigen die ausgewählten Kommunen und zeigen mit ihren vorgelegten Ideen, dass sie sich bereits intensiv mit dem Thema befassen. Ich hoffe, dass diese herausragenden Leuchtturmregionen Quell für Inspiration für möglichst viele andere Regionen in Bayern sind und zum Nachahmen anregen."

Bis Ende der Bewerbungsfrist Mitte September hatten sich insgesamt 27 Gemeindeverbünde, Regionen oder Arbeitsgemeinschaften mit 321 Kommunen aus allen Regierungsbezirken als Schwammregion beworben. Zu den zehn nun ausgewählten Schwammregionen gehört auch die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Auerbergland e.V.., der interkommunale Zusammenschluss von 14 ländlich strukturierten Gemeinden  in den Landkreisen Ostallgäu, Weilheim-Schongau und Landsberg. Jede Schwammregionen erhält eine Förderung in Höhe von 90 Prozent der Personalkosten für sogenannte Schwammregion-Manager. Diese initiieren sinnvolle regionale Maßnahmen, um Dorf und Flur klimaresilient zu entwickeln. Außerdem begleiten und unterstützen sie das Umsetzen von Schwammregion-Projekten. "Wir haben mit den zehn ausgewählten Regionen Pioniere gefunden, die sich aktiv und zeitig mit durchdachten Strategien an den Klimawandel anpassen wollen. Und die große Anzahl an Bewerbungen für das Aktionsprogramm verdeutlicht, dass bereits viele Gemeinden in Bayern dieses wichtige Zukunftsthema erkannt haben", so Ministerin Kaniber.

 

Weitere Informationen:

Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus

 

 

Klimafeste und wassersensible Landschaften Auerbergland

Die Veränderungen des Klimas sind durch Starkregen, Hochwasser und Hitzeperioden auch im ländlichen Raum um den Auerberg spürbar. Um sich dafür zu wappnen, haben sich die 14 Gemeinden der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Auerbergland seit dem Jahr 2020 intensiv ausgetauscht und mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern die Grundlage für das interkommunale Projekt „Klimafeste und wassersensible Landschaften“ geschaffen. 


„Hauptaufgabe des Projekts ist es, Natur und Landschaft widerstandsfähig gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu machen. Die Maßnahmen und weiteren Projekte sollen dabei aber unter starker Mitwirkung der Menschen vor Ort umgesetzt werden,“ so Susanne Huber vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern.

Um das zu gewährleisten, wurden im Vorfeld durch das Planungsbüros Interviews mit den Bürgermeistern geführt sowie verschiedene Planungs- und Geodaten erfasst. Auf dessen Grundlage hat das Planungsbüro ein Konzept erarbeitet, das den Gemeinden einen schnellen Überblick über Potential- und Risikoflächen sowie Vernetzungsbereiche verschaffen und geeignete Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen soll. Der Fokus liegt dabei auf der stärkeren Vernetzung von Biotopen, dem Erhalt von Grünelementen im Dorf, der Verbesserung des Wasserrückhalts und dem Ausbau von erneuerbaren Energien. Bei der Umsetzung der Maßnahmen soll außerdem die Mehrfachnutzung (sogenannte Multicodierung) der Flächen berücksichtigt werden.


Die teilnehmenden Kommunalvertreter sowie lokalen Experten und Akteure aus den Gemeinden bringen sich in das Projekt ein, um die Erfahrungen, Erwartungen und Bedürfnisse der Gemeinden im Projekt zu verankern. In den kommenden Monaten soll ein Maßnahmenbaukasten entstehen, der beispielhaft für verschiedenen Flächentypen im ILE-Gebiet Projekte aufzeigen soll, die auf die einzelnen Gemeinden übertragbar sind.